20 Jahre Euro! Aber niemand hat darüber groß berichtet- so unser Eindruck. Eigentlich zu Unrecht. Nach 20 Jahren müssen wir konstatieren, dass der Euro sogar stabiler ist als die D-Mark. Die durchschnittliche jährliche Inflationsrate betrug im Währungsraum 1,7 Prozent, zu Zeiten der D-Mark lag sie in Deutschland bei 2,8 Prozent. Am 4. Januar 1999 startete der Handel in Sydney mit 1,1747 Dollar. Mit 1,14 steht er aktuell auf ähnlichem Niveau, nach 0,83 / 1,60 Höchst / Tiefst- Kursen seit 1999 im Verlauf. In seiner noch jungen Geschichte hat sich der Euro zur zweit wichtigsten Währung der Welt gemausert. Aktuell nutzen den Euro als Währung 340 Millionen Europäer und 175 Millionen weitere Menschen rund um den Globus. Rund 60 Länder setzten den Euro als offizielles Zahlungsmittel ein oder haben ihre Währung an ihn gekoppelt. 20 Prozent der globalen Währungsreserven werden in Euro gehalten – Platz zwei hinter dem US-Dollar, mit 63 Prozent Marktanteil. Herzlichen Glückwunsch zu dieser positiven Entwicklung der Währung auch von unserer Seite.
Entwicklung im Februar
Der Monat Februar schloss auf der Aktienseite mit einem positiven Verlauf nahtlos an die Januar Entwicklung an. Stützend wirkten Aussagen der EZB, man könnte neue Lockerungsübungen für die europäische Wirtschaft beschließen, indem Banken erneut mit langfristigen Refinanzierungsgeschäften (TLTRO) unterstützt würden. Auch der Zeitpunkt einer ersten Leitzinserhöhung könnte verschoben werden, so interpretierten Marktteilnehmer. Und angesichts der jüngsten Entwicklungen eine positive Einigung im chinesisch-amerikanischen Handelsstreit zu erzielen und beim Brexit doch noch eine konstruktive Lösung zu erarbeiten, haben die politischen Risiken vorübergehend etwas Brisanz verloren und dem Markt Auftrieb gegeben. Eine Eskalation erscheint den Markteilnehmern nun weniger wahrscheinlich, da beide Seiten gemäß Pressemeldungen konstruktiv an einer Lösung arbeiteten. Auch beim Brexit erscheint uns eine gesichtswahrende Verschiebung möglich. Teilweise unerwartet schwache Unternehmensdaten hatten zwar zwischenzeitlich den einen oder anderen Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Kraft-Heinz verloren zeitweise 30% an einem Tag, Beiersdorf 10%. Auch Wirecard kam aufgrund von Betrugsvorwürfen stark unter die Räder (-15%). (Wir hatten hier keine Positionen).
Aber erst der gescheiterte Nordkorea-Gipfel hat am Monatsende die Aufwärtsbewegung an den Weltbörsen gestoppt. US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un konnten sich nach zweitägigen Gesprächen in Hanoi nicht einmal auf Minimal-Kompromisse einigen. Börsianern zufolge wurden damit Hoffnungen auf eine Friedenslösung und einen Einstieg in die atomare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel vorerst wieder zunichte gemacht. Somit wird der Markt im März wieder verstärkt auf die Firmenberichte schauen. Dabei erscheint uns eine Gewinnrezession in den USA nicht ausgeschlossen (zwei Quartale negative Wachstumsraten im S&P 500 Index). Wir sind gespannt, wie sich der kalte Winter und der US-Regierungs shutdown auf die US- Gewinne im 1. Quartal auswirken werden. Der College Fonds stieg im Februar um 1,7% an. Der DAX und der S&P500 legten je 3% zu. Unsere Geburtstags-Währung EUR konnte zum USD 0,75% zulegen. Auf der Zinsseite konnten Euro Corporate Bonds mit +0,6% leicht zulegen, während der RexP Index stagnierte.