14. Oktober 2020 Jörg Müller

Der Ausblick für die Zukunft

Nach dem Rückblick bleibt die Frage: Wie geht es weiter?

Schulden retten die Weltwirtschaft, so die Hoffnung der Notenbanken als Ausblick für die Zukunft in aller Welt. Seit dem Ausbruch von Covid19 in China und der sich bis heute weltweit ausbreitenden Pandemie, haben die Notenbanken haushaltswirksame fiskalpolitische Maßnahmen von mehr als fünf Billionen US- Dollar zur Verfügung gestellt. Zusätzlich sollen Staatsgarantien von weltweit geschätzt vier Billionen US-Dollar die Wirtschaft stützen. Aus jetziger Sicht im Oktober 2020 geht es nun darum, die von den Notenbanken generierte Liquidität nach dem langen Lockdown wirken zu lassen. Leider häufen sich die Meldungen über Corona Ausbrüche seit Wochen erneut. Einen zweiten Jahrhundertcrash wie im Februar diesen Jahres erwartet das FM jedoch nicht. Das Erfahrungsmoment aus der ersten Corona Welle und die üppige Liquidität gepaart mit dem unbändigen Willen von Politik und Wissenschaft, Corona zu besiegen und die Wirtschaft anzukurbeln, macht das FM wieder zuversichtlicher für die Kapitalmärkte.

Ausblick: Die Armen werden ärmer, die Reichen reicher

Temporäre Störfeuer könnten aus den USA kommen, wo am 04. November 2020 die Wahl des Präsidenten ansteht. Ein Wahlwechsel zu den Demokraten wäre statistisch betrachtet gar nicht so schlimm. Mit durchschnittlich zehn Prozent p.a. entwickelte sich der S&P500 unter demokratischen Präsidenten über drei Prozentpunkte besser als unter der Führung eines Republikaners. Egal, wer das Rennen macht, schön wäre, wenn sich die weltweit herrschende Gilde künftig neben dem Großthema Geldpolitik auch dem Wertesystem unserer Gesellschaft zuwendet. Die Corona Pandemie hat die Schere zwischen arm und reich massiv vergrößert. Während Millionen kleiner Geschäfte für immer schließen mussten, stieg das Vermögen der Reichen, beispielsweise das des Amazon Chefs, massiv an. Insgesamt konnten die Aktienkurse der Branchen Technologie, Konsum und Gesundheit besonders profitierten, während die Old Economy Energie, Industrie, Transport, Chemie besonders leiden mussten und im weiteren Ausblick eventuell auch noch weiteren Schaden werden nehmen.

Summa Summarum hat die Pandemie weltweit mehr Geschäftsmodelle und damit Arbeitsplätze zerstört, als neue geschaffen. Corona Profiteure werden aktuell überwiegend mit extrem hohen Kennzahlen an der Börse bewertet. Abzulesen auch am Spread der Bewertung zwischen Value- und Growth-Aktien. Dieser hat sich massiv auf Rekord-Differenzen ausgeweitet. Aus Sicht des FM ist es nur eine Frage der Zeit, wann das Pendel zurückschlägt und sich die Bewertungen der Value Aktien wieder erhöhen. Schließlich ist eine Online Buchung von Flügen, Reisen und Entertainment nur möglich, wenn es genügend Hotels, Schiffe, Flugzeuge und Veranstaltungen gibt. Ansonsten wird die Bewertung massiv sinken. Schon heute ist es so, dass die enorme Liquidität nicht zu dem gewünschten Effekt von Inflation und neuen Arbeitsplätzen führt. Dies hat auch die amerikanische Notenbank erkannt. Weil die Inflation seit Jahren unter dem Fed-Ziel von zwei Prozent liegt, machte der Fed-Chef Powell auf dem jährlichen Jackson-Hole-Symposium im September 2020 einige wichtige Ankündigungen zur Strategie der künftigen US-Notenbankpolitik: Die Fed will demnach dauerhaft ein Inflationsziel über zwei Prozent anpeilen.

Zinsen sollen niedrig bleiben, die Inflation wird steigen

Um dies zu erreichen, müsste die Inflation in den nächsten Jahren im Schnitt um 2,7% p.a steigen. Mal schauen, ob das klappt. Neu ist auch, dass sich der  Seismograph Arbeitslosenquote künftig nur noch bei deutlichen Veränderungen auf die Zinspolitik auswirken soll. Dieser Strategiewechsel bekräftigt eine über viele Jahre lockere Geldpolitik der Fed und beseitigt das Risiko einer erneuten „Tapering-Krise“ an den Anleihenmärkten. Die EZB könnte auch Gefallen an dieser Argumentation haben und ebenfalls ihr Inflationsziel anpassen. Zinsen bleiben daher wahrscheinlich für viele Jahre sehr tief, da die Inflation erst einmal mehrere Jahre steigen soll. Für die Aktienmärkte würde dies bedeuten, dass die Aktienkurse tendenziell steigen werden. Ein über Jahre tiefer Zins erzeugt einen sehr niedrigen risikofreien Zins und rechtfertigt damit höhere Kurs-Gewinn-Verhältnisse. Während der schon lang andauernden Niedrigzinsphase haben Anleger aus der Not heraus das ein oder andere Mal den Kupon in den Vordergrund gestellt statt auf Bilanzqualität zu achten. Die Anzahl an so genannten Zombiefirmen hat weiter massiv zugenommen hat. Dabei handelt es sich um firmen, die ihr Zinszahlungen langfristig nicht aus laufendem Gewinn bedienen können und deshalb durch immer neue Kredite von Banken künstlich am Leben gehalten werden.

In was soll man investieren?

Inflation wird kommen, so denkt das FM. Und wer dann auch im Zukunfts-Ausblick den Kaufkraftverlust durch die Inflation ausgleichen möchte, sollte in Sachwerte wie Immobilien, globale Aktien mit stabilem Geschäftsmodell und stabiler Dividendenzahlung und in Gold investieren.

Die Anlagestrategie des College Fonds bleibt auch im Ausblick auf die Zukunft auf ein vermögensverwaltendes „Balanced Portfolio“ ausgerichtet. Temporär wegen der nahezu Null Zinsen mit weiterhin reduzierter Rentenquote von 35 Prozent gegenüber der neutralen Quote von 50 Prozent und 30-60% Prozent Aktien-Exposure – je nach Marktlage. Zur Diversifikation hält der Fonds fast acht Prozent Xetra Gold-ETF. Die derzeitige Kassenquote in Höhe von etwa 13 Prozent möchte das FM für Opportunitäten nutzen. Auf der Unternehmensseite bevorzugen wir weiterhin solide und liquide Aktien mit Substanz, nachhaltigem Geschäftsmodell und konstanten Dividendenzahlungen, die gleichzeitig eine geringere Volatilität als der Gesamtmarkt aufweisen. Auf der Rentenseite meidet das FM weiterhin die wenig liquiden Emerging Markets und High-Yield Bereiche. Massive Übertreibungen der Rentenmärkte und die Negativzinspolitik großer Notenbanken, erzeugen eine hohe systemische Fragilität. Auch Euro Staatsanleihen werden weiter gemieden. Ausnahme sind hier Dt. Bundesanleihen, welche zur Diversifikation gehalten werden. Neukäufe kann sich das FM bei erneut schwächeren USD/EUR Kursen am ehesten in US- Dollar Unternehmensanleihen vorstellen. Insgesamt erwartet das FM ein weiterhin volatiles Marktumfeld. Absicherungen mittels Future auf bestehende Positionen könnten neben den vom FM bevorzugten Low-Vola-Aktien dann Mittel zum Zweck sein, das Portfolio sturmfest zu gestalten.

Fazit: In eine Welt ohne Zins rücken Sachwerte in den Mittelpunkt der Anleger. Dies könnte zu deutlich höheren Kurs Gewinnverhältnissen und damit zu höheren Börsenkursen trotz stagnierender Umsätze und Gewinne der Unternehmen führen. Nach Meinung des FM tun die Notenbanken und Politik alles, um Konjunktur und Arbeitsplätze zu sichern. Dass der Krise keine Kleider anhat, will derzeit niemand zugeben. Das unausweichliche Finale einer Marktbereinigung wird somit verschoben. Insgesamt sieht der Ausblick, den das FM erwartet, ein schwieriges Jahr 2021, vor.

 

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