7. November 2016 Jörg Müller

Querje’dacht – Trump-Crash ante portas?

Kennen Sie noch Ross Perot? Er war der vorletzte unabhängige Kandidat, der erklecklich Stimmen bei der Präsidentschaftswahl in den USA sammeln konnte. Im Jahr 1992 war das. Der letzte dem das als Außenseiter gelang, war oder besser ist Donald J. Trump. In einem Portrait wurde im Fernsehen neulich gezeigt, wie Trump zu dem wurde, was er heute ist. Erst verlor er seinen Bruder, dann machte ihn ein Anwalt zum harten Hund, woraufhin er mit dem ersten Trump Tower neue Sphären nominellen Reichtums erklomm. Was folgte, war ein Milliardär außer Kontrolle, der Casinos wie Lebensmittel kaufte und irgendwann darauf kam, dass er eine Marke ist, die es zu vermarkten gilt. Aber reicht das allein, um US-Präsident zu werden geschweige denn, das Amt auch auszufüllen?

Get back hope

Donald Trump bringt sicherlich nicht unendlich viel Eignung für den Präsidentenjob mit. Vielmehr ist er eine Art Gallionsfigur der Enttäuschten und Abgehängten, deren Unmut sich auf den toupierten Milliardär auf New York projiziert. Wenn man Trump auch nicht schätzt, die Menschen die ihm ihre Stimme geben, muss man ernst nehmen, denn sie sprechen die Sprache vieler in der Welt. Nicht nur in den USA hat sich die Welt der Konzerne von der Lebenswirklichkeit der Vielen abgekoppelt, vor allem in den USA ist aber die Hoffnung am größten, den Traum vom Aufstieg auch leben zu können. Trump gibt diesen Menschen vielleicht etwas von diesem Traum zurück, wenn er in seinem Trump Tower die 90er Jahre hochleben lässt und in starken Bildern die Rolltreppe zum Teppich für einen über den Dingen schwebenden Donald Trump macht. Diese Stimmungslage ist Teil eines Zyklus, der derzeit mehr in Richtung der politischen Ränder ausschlägt und der für die Volkswirtschaften Unruhe bedeuten kann. Wohlgemerkt kann.

Trump – Wolf im Schafspelz

Gewinnt diese Bewegung noch mehr Gewicht, kommen in den Schwellenländern mehr Figuren wie der philippinische Machthaber Duterte an die Hebel, oder greift mehr Gedankengut wie jenes der europäischen Rechten um sich, dann wird das Volkswirtschaften herausfordern. Denn diese Machtwilligen wollen repressivere Staatsapparate, und solche Staatsapparate kosten schlichtweg Geld. Trump möchte Mauern bauen, und gerade wir Deutschen wissen, wie teuer Mauern und deren Erhalt sein können. Insofern kann es sein, dass Trump ein Wolf im Schafspelz wäre und seine Präsidentschaft weit mehr staatliche Einmischung mit sich brächte als eine Kandidatin Clinton, die im weitesten Sinne alles so belassen würde wie es ist. Trump gibt sich als Hardliner, als Republikaner, der in deren Tradition der staatlichen Krake Einhalt gebieten will, aber es spricht einiges dafür, dass seine Regierungswahrheit woanders liegen würde. Vor allem würden seine Vorhaben günstige Finanzierungsmodalitäten verlangen, weshalb es durchaus vorstellbar ist, dass Trump institutionellen Druck auf die Notenbank aufbauen könnte. Allerdings ist die Fed zäher als tiefgefrorene Butter, ihr ist ihre Unabhängigkeit heilig.

USA braucht verlässliche Konstellationen

Kurzum, was passiert, wenn am 9.11. Gewissheit herrscht, dass Trump Präsident wird? Mit Trump, dem Unternehmer, hätten es die Börsen schwerer, einen wahrscheinlichen Rückschlag nach dessen Inthronisierung wieder auszubügeln. Insbesondere auch deshalb, weil mit der Wahl Trumps ein Vertrauensverlust einherginge, der die USA für eine gewisse Zeit isolieren würde. Kapital vertraut in verlässliche Konstellationen, in eine USA, die prosperiert und bei der die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung dessen hoch bleibt. Mit Trump verändern sich diese Koordinaten. Damit würde der Dollar verlieren, zu Gunsten des Euros, dessen Statik im Vergleich zu Trumps USA plötzlich verlässlicher erscheinen würde als die des US-Dollars – zumindest für einen gewissen Zeitraum.
Würden die Börsen derlei antizipieren? Ja. Würden sie es in Form eines Crashs antizipieren? Nein. Dafür ist ein Trump dann doch nicht gewichtig genug, denn seine Präsidentschaft würde schnell als Brücken-Präsidentschaft einsortiert, die dann 2020 von einem anderem Kandidaten abgelöst würde. Einem jüngeren, einem kompetenteren, einem geeigneteren. Prompt wäre der amerikanische Traum wieder lebendig, ohne Trump, und mit ihm der Glaube an die amerikanische Prosperität, die letztlich Motor für die dortige Börse ist. Und damit auch für jene in Übersee.

Zusammenfassung

Trump als Präsident kann man sich nur schwer vorstellen. Wird es Realität, dann werden sich Anleger auf einen in der Tat stürmischen Herbst einstellen müssen. Weniger aufgrund der Maßnahmen Trumps als vielmehr aufgrund der Vertrauenslücke, die die USA entstehen lassen würden. Kapital braucht Leitplanken, klare Linien, Verlässlichkeit, das würden Anleger vermutlich bei den USA zunächst hinterfragen, die ersten 100 Tage Trumps abwarten und tendenziell auf der Verkäuferseite zu finden sein. Danach, also ab Mai 2017, könnte es dann heißen: Buy in May, nice price you pay. Rein zyklisch würde das passen, denn die aktuelle Hausse ist schon sehr reif.

herzlichst

Ihr

Jörg Müller

P.S.: Kennen Sie schon unser Video zum Konzept hinter dem College-Fonds?

 

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