Betrachten wir die internationale Politik, bekommen wir gleich mehrere Anlässe, der wirtschaftlichen Zukunft in 2020 optimistisch entgegen zu blicken. Tatsächlich stiegen die Börsen weltweit schon im Dezember 2019. Dafür ist nicht nur die Annäherung im Handelsstreit zwischen den USA und China verantwortlich. Auch der Sieg der Konservativen Partei in Großbritannien und die neue EZB-Präsidentin stimmten die Anleger positiv.
USA und China
Trump sagte selbst, dass er „sehr bald“ mit der Unterzeichnung der ersten Stufe eines Handelabkommens mit China rechne. Diesmal verkündete China auch kein Dementi. Stattdessen kündigte man eine weitreichende Senkung von Zöllen auf die Einfuhr verschiedenster Produkte an.
Großbritannien
Auch der Sieg von Boris Johnsons Konservativer Partei bei der Parlamentswahl in Großbritannien Mitte Dezember trug zum Optimismus bei. Dadurch nahmen die Sorgen über einen ungeregelten Brexit ab. Seit dem 31. Januar 2020 ist Großbritannien kein Mitgliedsland der Europäischen Union mehr. Bis Ende diesen Jahres befindet sich das Land dem Brexit-Austrittsabkommen in einer Übergangsphase, in der Johnson einen Vertrag über die künftigen Beziehungen mit der Staatengemeinschaft aushandeln kann.
Deutschland
Wasser in den Wein schütteten dagegen die deutschen Exportunternehmen: Nach einem flachen 2019 (Exportwachstum nur 0,5%) rechnen sie auch 2020 mit Gegenwind. Trotz überwiegend positiver Nachrichtenlage und einiger Gewinnmitnahmen blieb es an der Zinsfront ruhig. Von den Notenbanken geht weiterhin weltweit eine üppige Liquidität aus. Zudem halten sie die Kurse aller Asset-Klassen hoch.
Europäische Zentralbank
Die neue EZB-Präsidentin Lagarde möchte „jeden Stein umdrehen“, wie sie in ihrer Antrittsrede verkündete. Dabei geht es ihr nicht nur um die Geldpolitik, sondern auch um den Klimawandel und die gesellschaftliche Gleichheit. Wir dürfen gespannt sein, was das für die Kapitalmärkte und Kapitalallokation der Investoren künftig bedeuten wird.
Im Dezember stieg der Dow Jones um 1,4% und der DAX um 0,15% an. Deutsche Staatsanleihen verloren gemessen am RexP etwa 0,5% im Monatsverlauf. Der College Fonds konnte im Dezember 0,25% zulegen und schloss erneut auf einem neuen All Time high.