Wieso wird die Asset Allokation der Vermögensverwalter durch vermögensverwaltende Fonds immer weiter ausgelagert und nicht vom Vermögensverwalter selbst übernommen? Verliert ein Vermögensverwalter dadurch nicht seine Individualität?
Die Performance einer Wertpapieranlage bestimmt sich nicht nur nach der durchschnittlichen, jährlichen Wertsteigerung. Die Schwankung der Erträge ist eine mindestens genauso wichtige Komponente. Die Vermeidung größerer Rückschläge ist die Herausforderung, auch da die Mehrzahl der Investoren und Anleger eine längere und deutlichere Verlustphase nicht aushalten. Leider werden Strategien häufig nicht konsequent umgesetzt und meist zum schlechtesten Zeitpunkt geändert. Wer die jeweils passende Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen wie z. B. Anleihen, Aktien, Immobilien, Währungen und Edelmetalle eingestellt hat (Asset Allokation), dem gelingt es leichter, ein einmal erreichtes Portfolio-Niveau festzuzurren und die nächste Aufwärtsbewegung von einer erhöhten Kapitalbasis mitzumachen. Der Zinseszinseffekt gleicht nämlich dann etwaige Prognosefehler aus.
Weil die gesetzlichen Anforderungen an Vermögensverwalter und viele administrative Aufgaben immer mehr Zeit beanspruchen, werden Anlagekonzepte und Recherchen teilweise ausgelagert bzw. von dritter Seite eingekauft. Die Asset Allokation bestimmt -gemäß diverser wissenschaftlicher und empirischer Studien- zu 80 Prozent die Rendite und zu 95 Prozent das Risiko von Kundenportfolios. Somit investiert man bei aktiven Ansätzen in die Strategie, beziehungsweise die Fähigkeiten des Managers und sein Risikomanagement. Die richtige Auswahl vorausgesetzt, -idealerweise auf verschiedene wenig korrelierende Produkte verteilt- führt dies zu einer auskömmlichen, stabilen und wenig volatilen Depotentwicklung. Das sollte Ihren Kunden gefallen.
Ein guter Mischfonds mit einer guten Asset Allokation kann vielleicht langfristig Aktienfonds nicht schlagen, aber durch einen stetigen Verlauf helfen, die Strategie beizubehalten. Wir beobachten zudem eine Weiterentwicklung der Mischfonds von einfachen Balanced-Konzepten hin zu aktiven Ansätzen, die verschiedene Anlageklassen und Ansätze mit eigenem Risikomanagement verbinden. Als diversifizierendes Element können vermögensverwaltende Fonds echten Mehrwert für das Portfolio liefern. Breit investiert in verschiedene Vermögensverwalter-Fonds gewinnt der einzelne Vermögensverwalter Zeit, weil er in unruhigen Zeiten die Kunden-Portfolios nicht andauernd neu einstellen muss, sondern auf diversifizierende Effekte der investierten Strategien hoffen kann.